Quo Vadis Schulunterricht?
Wohin geht es nach dem Covid-19 Lock Down 2020
Auf den Schrecken nach der ersten Lock-Down Verordnung hin, sind die ersten Massnahmen seitens der Kultusministerien eingeleitet worden, den unterbrochenen Schulunterricht mit Fernunterricht Methoden weiterführen zu lassen. Was bisher im Klassenverband unterrichtet wurde, soll kurzfristig auf ein 1:1 Unterrichtssystem umgestellt werden. Lehrer/innen stehen vor der Herausforderung, ihren Lehrstoff in Lerneinheiten umzugestalten und gedruckt oder via Internet auszuliefern. Wie soll dabei der Kontakt zu hunderten von Schülern gehalten und ihr Lernfortschritt aus der Ferne überwacht werden? Wie schnell kann eine Fernunterricht Infrastruktur für die Teilnehmer geschaffen werden, die ein Recht auf Bildung erfüllen kann?
Zum Glück hat sich in den letzten zwanzig Jahren die Technologie soweit entwickelt, dass wir heute auf eine Kommunikationstechnologie zurückgreifen können, welche es erlaubt den Distanzunterricht im flexiblen Maß zu gestalten. Vorausgesetzt natürlich, dass die Betroffenen mit den richtigen Hilfsmitteln ausgestattet wurden und den Umgang damit gelernt haben. Ist das der Fall?
Die Institutionen sind aktuell optimistisch und orientieren sich am erkennbaren Verhalten der betroffenen Schülergeneration, die sich mit Smartphones und anderen Unterhaltungsgeräten dauernd im Internet bewegen. Reicht das aus den Lernprozeß aufrechtzuerhalten?
Mit unserer zehnjährigen Erfahrung mit Online Kursen auf Lernplattform Basis konstatieren wir, dass es kein leichtes Unterfangen für die Teilnehmer bisher war, mit diesem Medium umzugehen. Die Einfordung von Lernleistungen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes machte vielen Schwierigkeiten. Die angebotenen Kommunikationswege wurden oft viel zu wenig genutzt. Das typische Präsenzkurs Verhalten, das man nur dann spontan Fragen zum Unterrichtsstoff stellt, wenn der / die Lehrer/in gerade gegenüber steht, kam im asynchronen Unterricht kaum zum Tragen. Darum ist die heutige Verfügbarkeit eines Online Videounterichtes so entscheidend. Er vermittelt den Beteiligten mehr den Eindruck ihrer sozialen Präsenz, die entscheidend für das Interagieren im Lernprozeß ist, und bei einem Teilnehmer das neue Wissen dauerhaft verankert.
Den betroffenen Institutionen kann nur empfohlen werden, sich ein virtuelles Klassenzimmer Audio/Video Konferenzsystem aufzubauen, in dem Lehrer/innen und ihre Klassen zeitlich geregelt zusammenkommen. Um dabei nicht in eine kapazitiven Überlastung des Video-Konferenzsystems zu geraten, sollten die Konferenzintervalle mit nur 15 - 20 Minuten getaktet sein, und die Gruppengrößen kleiner ausfallen (8 - 15). Die Lerneinheiten wären jetzt so zu konzipieren, dass bevor eine dieser Sessions stattfindet, der Lehrstoff vorab ausgeliefert wird (Download) und ein Teilnehmer ihn im angemessenen Zeitraumbearbeitet und seine Ergebnisse zurücksendet. Diese Korrekturen können soweit schon automatisch durch das LMS System erfolgen. Der/die Unterrichtende weiß zum Beginn des Meetings dann, wie weit die Teilnehmer mit dem Stoff gediehen sind. Während der Session kann auf die Lücken gezielt hingewiesen, Anerkennung / Lob ausgesprochen und der Nacharbeitsbedarf festgestellt werden. Ein finaler Test mit Bewertung schließt die EInheit vor der nächsten ab. So wird niemand zurückgelassen und jeder Teilnehmer fühlt sich persönlich angesprochen. Natürlich sollen die Teilnehmer angeregt werden, miteinander über den Stoff zu kommunizieren. Das kann im Rahmen der Veranstaltung in sogenannten Break-Out Rooms oder Chatrunden geschehen. Es wird Zeit brauchen bis genügend Erfahrungen vorliegen, um das Curriculum für die verschiedenen Alterstufen den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Eine der technisch schwierigsten Aufgaben ist die Sicherstellung eines kontrollierten Online-Schulbetriebs. Die Überwachung der geregelten Nutzung durch die Schüler stellt einen großen Aufwand dar, wenn nicht davor schon Maßnahmen getroffen worden sind, die eine mißbräuchliche Nutzung einschränken. Bei Minderjährigen müssen die Eltern eingebunden und instruiert werden. Mit der Ausgabe eines eigenen Internet Schulbrowsers, der einen individuellen, verschlüsselten und registrierten Zugriff auf das System erlaubt, können diese Probleme gelöst werden. Es stellt heute keine technische Herausforderung mehr dar, spezielle Datenschlüssel (USB Sticks) herauszugeben, welche Heimcomputer / Laptops in ein im Kioskmodus laufendes System verwandeln, das keine weiteren Speicherzugriffe mehr erlaubt (Abschreiben) und die Nutzung anderer Programme ausschließt (heimliches Serven im Internet).
Wenn Sie zu diesen Themen Fragen haben oder Hilfestellungen brauchen, wenden Sie sich an uns - wir helfen gern.
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